Traumberuf Hochbauzeichnerin

16. Oktober 2018

Ein Erfahrungsbericht von Julia Kleeb, Hochbauzeichnerin in Ausbildung, 4. Lehrjahr.

 

LH Partner Architekten AG bildet seit über 50 Jahren in einem Zweijahrestakt Lehrlinge aus. Eine von ihnen ist Julia Kleeb. Vor 4 Jahren hat sie ihre Ausbildung bei der LH Partner Architekten AG begonnen und befindet sich nun in ihrem vierten und letzten Lehrjahr als Hochbauzeichnerin Sie gibt uns einen Einblick in ihren Traumberuf und Alltag als angehende Zeichnerin Architektur EFZ.

Konzentriert sitze ich an meinem Arbeitsplatz und zeichne mit dem CAD-Programm einen Grundrissplan für ein Haus. Solche Tätigkeiten faszinieren und fesseln mich, genau aus diesem Grund habe ich diesen Beruf gewählt. Hochbauzeichner konstruieren Pläne, Skizzen und Modelle für Bauprojekte. Als Grundlage dienen Entwürfe von Fachleuten, z.B. Architekten, Bauingenieuren oder Raumplanern. Aufgrund der erhaltenen Daten und bestehenden Pläne werden mithilfe von CAD-Programmen oder von Hand technische Zeichnungen, massstabgetreue Darstellungen und 3-D-Ansichten erstellt.

 

Hier ist exaktes und genaues Arbeiten gefordert, das waren schon immer meine Stärken. Bereits als Kind habe ich stundenlang mein Elternhaus gezeichnet – aus verschiedenen Perspektiven und zu verschiedenen Jahreszeiten. Mit meinem zeichnerischen Talent stand für mich schon früh fest, was ich später werden möchte. Ausschlaggebend war dann die Sendung «Happy Day». Dort wird Familien in schwierigen Situationen mit einem Umbau geholfen. Fasziniert vom Architekten Andrin Schweizer wurde das Interesse für das Einrichten von Räumen geweckt. Das Spiel Sims, wo man sein eigenes Haus designen und einrichten kann, hat den Berufswunsch gestärkt und so war es für mich klar, als das Thema Berufswahl in der Schule diskutiert wurde: Ich werde Hochbauzeichnerin.

 

Während dem ersten Lehrjahr wird das Handwerk von Grund auf gelernt. So werden viele Übungen zum perspektivischen Zeichnen und Schattieren gemacht. Zudem habe ich gelernt wie man mit Filzstiften zeichnet und mein 3-D-Vorstellungsvermögen geschult. In meinem Arbeitsbuch habe ich täglich meine Arbeit festgehalten und konnte so meine Fortschritte beobachten. Noch heute schaue ich ab und zu in das Buch und bestaune die stete Weiterentwicklung meiner Fähigkeiten. Im zweiten Lehrjahr konnte ich mit dem CAD-Programm starten. Nach einem Prüfungskurs, wo die Grundlagen des Programms gezeigt werden, konnte ich einfache Übungen machen und später dann aktuelle Projekte damit bearbeiten. Jetzt im vierten und letzten Lehrjahr sind die Aufgaben anspruchsvoller: WC-Pläne, Werkpläne, Detailpläne, Küchenpläne etc. bearbeiten, korrigieren oder neu erstellen. Diese Arbeiten kann ich relativ selbständig erledigen.

 

Natürlich gehören zum Büro- und Lehrlingsalltag auch gewöhnliche Arbeiten wie Papier bündeln, Kaffee machen und den Telefondienst übernehmen. Der Kundekontakt am Telefon gefällt mir sehr gut, auch die Arbeit am Computer entspricht mir sehr. Ich zeichne gerne mit den Programmen und finde es spannend zu sehen wie sich ein Projekt entwickelt. Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich. Was ich weniger mag, ist wenn ich keine Arbeit habe. Dann geht der Tag nur langsam vorbei. Eine grosse Herausforderung ist es für mich, die Schule und Freizeit unter einen Hut zu bringen. Ich habe mich für die Lehre mit BMS entschieden, da ich später vielleicht gerne Architektur studieren möchte. Momentan ist mein grösstes und wichtigstes Ziel ein guter Lehrabschluss im nächsten Jahr.

 

Mein Tipp für einen angehenden Hochbauzeichner-Lehrling ist, dass er oder sie grosses Interesse am Beruf mitbringt und offen für Neues ist. Spätestens im 4. Lehrjahr wird sich die strenge Zeit der ersten drei Jahre auszahlen. Wichtig ist, auch in stressigen Phasen nicht nach zu lassen und immer am Ball zu bleiben. Der Spass an der Arbeit sollte auf jeden Fall immer da sein und ganz wichtig finde ich, dass man auch als Lehrling den Mut hat, heikle und unbefriedigende Situationen anzusprechen. Durchsetzungsfähigkeit und Selbstbewusstsein und der Glaube an sich selbst sind ganz wichtige Eigenschaften für die berufliche Zukunft.

 

 

LH Partner Architekten AG stellt jedes zweite Jahr einen neuen Lehrling ein. Der nächste Ausbildungsstart ist im Sommer 2019.

Die Bewerbungsfrist für 2019 ist bereits verstrichen.

 

Wir bieten interessierten Jugendlichen an, dass sie einen Tag bei uns schnuppern.

 

Kontakt: Thomas Stalder, VR-Präsident und Mitglieder der GL, th.stalder@lhp-architekten.ch